Kindergarten

Als wir heute von der Schule heimfahren und in unsere Strasse einbiegen, stehen vor dem einen Kindergarten den’s dort hat zwei riesige geile aufgerichtete Pneukräne. Ein blauer und ein gelber. 

Die beiden Monster sind leider wieder weg, als wir (ich mit den Buben) etwas später per Velo vorbeipedalen.

Dafür steht jetzt neu dort wo hinter einer dichten grünen Hecke die Kindergartenkinder spielen, ein gigantischer 3 oder 4 Meter hoher, weisser Betonklotz mit Stahltür. 

Der Betonblock ruft fröhlich: Willkommen zurück im Kindergarten, Kinder! Endlich könnt ihr wieder unbeschwert den ganzen Tag spielen, denn ihr habt jetzt einen Schutzraum.

Ein mobiler Schutzraum. Dafür gibt’s sogar ein Wort in Hebräisch: Migunit.

Vermutlich stand der (private) Kindergarten seit dem 7. Oktober leer, da die Anforderungen in Sachen Schutz bei Raketenangriffen nicht erfüllt wurden.

So war’s bei unserem Kindergarten ja auch. Wobei den unsrigen haben sie kurzerhand in ein leerstehendes Haus gezügelt, das mehr schlecht als recht als Kindergarten taugt, im Wohnzimmer hängen noch die 80er-Jahre Glaskugel-Deckenleuchten.

Der Schulunterricht unseres älteren Sohnes findet vorübergehend in einem angemieteten Raum an der Uni statt.
Lieber ein Provisorium, als gar keine Schule.
Unser ganzes Leben fühlt sich an wie ein Provisorium.
Wie lange sind wir noch hier?

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