So macht Regieren Spass – Quarantäne Tag 11
Nachdem die Schweiz nun auch die Schulen schliesst, legte Bibi Netanyahu heute Abend noch einen drauf (gestern war Schabbes da hatte er frei), und wir sind der Schweiz wieder einen Schritt voraus: Alle Restaurants, Läden, Bars in Israel – kurz: Unterhaltung und Kommerz – wird geschlossen und eingestellt für mindestens fünf Wochen, ausgenommen davon sind nur Supermärkte, Tanken und Apotheken.
Was muss das für ein Egotrip für Netanyahu sein, für diesen Mann, der den grossen Auftritt so sehr liebt. Der seiner Nation schon jahrzehntelang Atombomben aus dem Iran verspricht, der uns Todesschwadronen aus Gaza und dem Libanon in allen Farben ausmalt – dem, so könnte man meinen, nur wohl ist, wenn wir muffensausen haben.
Die Wahlen hat er nicht gewonnen und diese Woche hätte sein Korruptionsprozess begonnen. Stattdessen führt er das Land in den Krieg gegen Corona. Was für eine unverhoffte Krönung dieser langen Karriere eines Angstmachers.
Und Corona ist so viel schöner als ein Atomkrieg mit dem Iran. Die ganze Uran-Anreicherungs-Geschichte war viel zu abstrakt – über diesen Virus mit Sterblichkeitsraten von 2% bis 4% zu referieren macht so viel mehr Spass … Panik- und Hamsterkäufe! – Halleluja! – So macht Regieren Spass!
Und wie als Tüpfelchen auf dem i: die Satellitenaufnahmen aus dem Iran, die wir dieser Tage in den Zeitungen sehen, die entlarven nicht Lügen um Raketensilos und Atomanlagen, sondern sie zeigen angeblich Massengräber mit Corona-Toten – die Lügner in Teheran sagen natürlich wiedermal nicht was Sache ist und reden ihre Zahlen schön.
Ehre, wem Ehre gebührt, Netanyahu kann Krisenmanagement und es gibt viele Länder die stehen schlechter da als wir. Trotzdem. Sympathisch wird er mir nicht mit seiner Angst-getriebenen Politik …