Raketenregnen

‘Are you excited about the rain?’

Fragt mich eine Mitarbeiterin im Büro und lächelt verschmitzt. Ich kuck sie verwundert an.

‘Wollte nur sehen wie Israelisch du schon bist …’ schiebt sie hinterher.

Lustig, dachte ich, gerade gestern kam ich mir recht Israelisch vor, als 400 Raketen aus Gaza in unsre Richtung zischten, und ich das zwar unangenehm, aber irgendwie normal fand. That’s life. So israelisch wie ich dachte, bin ich aber offensichtlich noch nicht – die Aufregung und den Aufruhr über die Regentage im Winter kann ich (noch?) nicht mitfühlen.

Meine Sorge wegen der Raketen war: Was sagen wir unsrem 3jährigen Sohn, wenn das Sirenengeheul losgeht und wir uns unterm Tisch (oder ähnlich) in Sicherheit bringen müssen? 

Im Kindergarten hatten sie’s neulich vom Leuchtturm kam mir dann in den Sinn, und wie das Leuchtfeuer oben auf dem Turm im Sturm hilft die Schiffe in Sicherheit zu bringen. Vielleicht sollten wir ihm sagen, dass die Sirene uns anzeigt, dass gleich ein Sturm kommt mit Blitz und Donner und dass wir uns wie die Schiffe auf dem Meer in Sicherheit bringen müssen … 

Wäre das eine erlaubte Lüge um unsreren Sohn noch nicht über die bösen Araber aufklären zu müssen?

Dann flogen in der Nacht aber (noch) keine der 400 Raketen bis nach Tel Aviv. 

Und am Morgen ist er ja dann im Kindergarten. Was die ihm wohl erzählen wenn das Geheul losgeht? Ich muss morgen die Kindergärtnerin fragen…. 

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