Sinai: Urlaub jenseits der schwarzen Wand aus Angst
Meine Freundin und viele andere hier im jungen Tel Aviv trauern den Zeiten nach, als ‘echter Friede’ war mit den Ägyptern, und man den 5-Euro-am-Tag-All-Inclusive-Starndurlaub in Strohhütten bei den Beduinen am Roten Meer verbrachte. Kiffend, schnorchelnd, essend, rauchend, lesend, teetrinkend, tauchend, schlafend – bei 40 Grad plus.
Nach Ausbruch der zweiten Intifada 2000 knickte der Tourismus aus Israel ein und erholte sich in den Jahren danach nur langsam. Nach den ‘Sinai Bombings’ 2004 traute sich keiner mehr über die Grenze. Drei bei Israelis beliebte Urlaubsorte wurden gleichzeitig von Terroristen angegriffen. Über ein Dutzend Israelis wurden getötet, 32 Menschen insgesamt kamen ums Leben.
Seit DEM Frühling 2011 in Kairo wirft die israelische Regierung Kairo ausserdem vor, nicht genügend Kontrolle über die Banditen und Terroristen in der Wüste auszuüben. An der Grenze kam es in den letzten zwölf Monaten zu einer Handvoll Scharmützeln zwischen der israelischen Armee und Terroristen aus dem Gazastreifen, Palästinensern, Beduinen, Schmugglern, Polizisten, Grenzern – wem auch immer da drüben. Ein 250 km langer israelischer Grenz-Zaun soll bis Ende 2012 fertiggestellt werden.
Manche Israelis wissen gar nicht, dass es überhaupt möglich ist, hinzufahren. Die Angst vor “den Terroristen da draussen” wirkt wie eine dunkle unüberwindbare Wand entlang der Grenzen Israels.
Hier ein Artikel zum Thema von einer, die sagt: So gefährlich ist das gar nicht! Freunde von uns waren auch da – wir trauen uns nicht. Bis jetzt.
Nachtrag vom 6. August: Gestern wurde ein ägyptischer Sicherheitsposten im Grenz-Dreieck Gaza/Israel/Ägypten attackiert. Die militanten Kämpfer töteten 10-15 ägyptische Beamte/Soldaten und erbeuteten gepanzerte Fahrzeuge, mit denen sie dann ein israelisches Grenz-Camp angriffen. Die Israelis schlugen den Angriff zurück und töteten einige der Kämpfer. Wo ist Mad Max?