Wie nimmt er’s…?

G hat zwei Nächte in einem Zimmer im Norden gebucht, um mich wieder mit Israel zu versöhnen. Zimmerim nennen die Israelis die kleinen B&Bs mit privater Terrasse, grossem Jacuzzi und grossem Fernseher – weg von lärmigen Buslinien und engen Treppenhäusern (Madregot). Die meisten Zimmer im Norden waren schon ausgebucht.

Als Neu-Israeli stand ich die ganzen letzten Tage unter besonderer Beobachtung. Alle wollten wissen: Wie nimmt er’s? Israelische Freunde meldeten sich besorgt und entschuldigten sich für die Umstände. In die Schweiz meldete ich jeweils: Die Situation ist verschissen, aber ich bin in guten Händen.

Noch hält sich meine Erleichterung über die Waffenruhe mit der Hamas in Grenzen. Die Unruhe der letzten Tage sitzt mir in den Knochen. Von unserem Zimmer im Norden verspricht man uns wunderschöne Aussicht über den Kinneret (See Genezareth) – am anderen Ufer wütet der syrische Bürgerkrieg.

Wie wir gerade aus dem Haus gehen, rollt krachend lauter Donner über die Stadt. Mein Herz bleibt für einen Moment stehen. Dann setzt der Regen ein.

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